Wirbelsäulenerkrankungen


Bei welchen Wirbelsäulenerkrankungen wird eine künstliche Bandscheibe eingesetzt?

Eine Bandscheibenprothese wird dann eingesetzt, wenn die natürliche Bandscheibe durch Wirbelsäulenerkrankungen oder Verletzungen beschädigt ist. Durch ein Absenken der Wirbelkörper zueinander entstehen Schmerzen und Beeinträchtigungen im Alltag. Der chirurgische Eingriff ist immer der letzte Schritt, wenn eine konventionelle, nicht-chirurgische Therapie einer Wirbelsäulenerkrankung keine Früchte getragen hat. Eine künstliche Bandscheibe wird nur eingesetzt, wenn maximal drei nebeneinanderliegende Bandscheiben betroffen sind.

Bei größeren degenerativen Defekten ist eine Wirbelsäulenversteifung (Spondylodese) angeraten. Dies gilt vor allem bei Defekten, die nicht nur die Bandscheibe selbst, sondern auch die Wirbelkörper betreffen. Die Versteifung stoppt aber nicht nur die Schmerzen, sondern versteift auch den betroffenen Teil der Wirbelsäule. Das bedeutet, die Beweglichkeit geht verloren und es ist mit Beeinträchtigungen im täglichen Leben zu rechnen.

Nicht bei allen Wirbelsäulenerkrankungen mit degenerativ veränderten Bandscheiben muss sofort eine künstliche Bandscheibe eingesetzt werden. Nicht bei allen Patienten bestehen so starke Schmerzen, dass ein chirurgischer Eingriff notwendig ist. Erst wenn nach einer ausgedehnten konservativen Therapie durch Physiotherapie, Schmerzbehandlung und anderen minimalinvasiven Eingriffen keine Verbesserung der Schmerzen oder etwa eine Verschlimmerung mit Lähmung und Bewegungseinschränkungen eintritt, sollte man einen Wirbelsäulenspezialisten wegen einer eventuellen operativen Behandlung heranziehen.

 

Männlicher Rücken mit Wirbelsäule

 

Bandscheibenvorfall

Ein Bandscheibenvorfall kann sowohl an der Lendenwirbelsäule als auch an der Halswirbelsäule auftreten. Bandscheibenvorfälle der Lendenwirbelsäule sind mit ca. 90% aller Bandscheibenvorfälle die häufigste Art der Bandscheibenvorfälle. Gerade in diesem Bereich muss die Wirbelsäule große Lasten tragen und hohen Druck aushalten, was wiederum für eine recht starke Belastung der Wirbel und den dazwischenliegenden Bandscheiben als Puffer bedeutet.

Arztsuche

Bandscheibenvorfälle der Halswirbelsäule (HWS) sind mit etwa 10% aller Fälle im Gegensatz zu Bandscheibenvorfällen der Lendenwirbelsäule (LWS) eher selten, denn die Halswirbelsäule trägt zum einen nicht so viel Gewicht wie die unteren Bereich der Wirbelsäule und führt zum anderen auch keine sehr kraftaufwendigen Bewegungen durch. Am häufigsten treten an der HWS chronische Bandscheibenvorfälle auf, die durch ständige Fehlhaltung des Kopfes ausgelöst werden.

Chronische Rückenschmerzen durch Bandscheibenverschleiß

Unter chronischen Rückenschmerzen versteht man Schmerzen, die länger als 12 Wochen andauern. Verschleiß an den Bandscheiben ist dabei eine der Hauptursachen. Bewegungsmangel, Haltungsfehler und Überbelastung der Wirbelsäulenpuffer sind in den meisten Fällen die Gründe für die vorhandenen Schmerzen.