Schulterschmerzen


Schmerzen im Schultergelenk

Bei Schmerzen in der Schulter handelt es sich in den meisten Fällen um sogenannte Weichteilschmerzen im Bereich des Schultergelenks. Darunter versteht man Schmerzen, die nicht von den Knochen der Schulter, sondern vielmehr von den die Schulter stabilisierenden und bewegenden Weichteilen ausgehen. Dazu gehören

  • die Muskeln,
  • Sehnen,
  • Bänder,
  • die Gelenkkapsel und
  • der Schleimbeutel.

Die knöchernen Strukturen des Schultergelenks können bei Schulterschmerzen zwar auch beteiligt sein, sind aber wesentlich seltener als Weichteilschmerzen. Der Grund hierfür liegt darin, dass das Schultergelenk ein nichtgewichttragendes Gelenk ist. Es wird hauptsächlich durch den Muskel- und Kapselapparat stabilisiert, bewegt und in der richtigen Position gehalten.

 

Mann mit Schulterschmerzen

 

Generelle ursächliche Erkrankungen und Verletzungen der Schulter

Schmerzen in der Schulter können verschiedene Ursachen zugrunde liegen. In den meisten Fällen gehen sie von den die Schulter umgebenden Weichteilen aus. So werden Schmerzen in der Schulter häufig durch Verletzungen der sogenannten Rotatorenmanschette verursacht:

  • Rotatorenmanschettenruptur
  • Kalkeinlagerungen in den Sehnen
  • unter- und überbeanspruchte Muskeln
  • Verspannungen im Schulterbereich

Auch entzündliche Veränderungen des Muskel- und Kapselapparates der Schulter wie Sehnenentzündungen, Schleimbeutelentzündungen oder Gelenkkapselentzündungen können Schmerzen in der Schulter auslösen.

Schulter-Schmerzen, bei denen die Knochen im Bereich der Schulter beteiligt sind, werden unter anderem durch unfallbedingte Veränderungen und Knochenbrüche wie

  • eine Schulterluxation (Verrenkung des Schultergelenks),
  • eine Humeruskopffraktur, eine Schulterpfannenfraktur oder
  • einen Schlüsselbeinbruch

verursacht.

Weitere mögliche Ursachen für Schmerzen in der Schulter sind Tumore, Gefäßerkrankungen, neurologische Störungen sowie das sogenannte Impingementsyndrom (Engpasssyndrom) der Schulter, bei dem die Sehnen und Muskeln der Schulter eingeklemmt und gereizt sind.

Darüber hinaus können auch Verschleißerscheinungen des Schultergelenks wie die Schulterarthrose Schmerzen in der Schulter auslösen. Dies kommt aber eher selten vor, da das Schultergelenk als nichtgewichttragendes Gelenk geringeren Belastungen ausgesetzt ist und daher seltener verschlissen wird.

Häufige Erkrankungen an der Schulter

Als Schulterarthrose bzw. Omarthrose wird der krankhafte Verschleiß der Knorpelmasse im Schulterhauptgelenk zwischen dem Oberarmkopf (Humeruskopf) und der Schulterpfanne (Glenoid) bezeichnet.

Eine entzündliche Erkrankung des Schultergelenks wird als Arthritis der Schulter bzw. Omarthritis oder Entzündung der Schulter bezeichnet. Unterschieden wird dabei zwischen der rheumatischen und der infektionsbedingten Omarthritis.

Bei einer Schleimbeutelentzündung der Schulter – in der Medizin auch Bursitis genannt – ist einer der Schleimbeutel (Bursa synovialis) in der Schulter entzündet.

Bei einer Humeruskopffraktur handelt es sich um den Bruch des kugelförmigen Oberarmkopfes, der gemeinsam mit der wesentlich kleineren, längsoval geformten Schulterpfanne (Glenoid) das Schulterhauptgelenk bildet.

Bei einer Oberarmkopfnekrose oder Humeruskopfnekrose handelt es sich um das Absterben von Knochengewebe am Oberarmkopf infolge einer Durchblutungsstörung des Oberarmkopfes. Wie viel Knochengewebe bei einer Oberarmkopfnekrose abstirbt, hängt vom Ausmaß der Minderdurchblutung ab.

Die zum Schulterblatt (Scapula) gehörende, längsoval geformte Schulterpfanne (Glenoid) bildet zusammen mit dem kugelförmigen Oberarmkopf (Humeruskopf) das Schulterhauptgelenk. Der Bruch der Schulterpfanne, der auch als Schulterpfannenfraktur oder Glenoidfraktur bezeichnet wird, hat daher einen direkten Einfluss auf die Schulterfunktion und führt häufig zu einer Instabilität des Schultergelenks.

Unter einer Frozen Shoulder – auch Schultersteife genannt – wird die durch entzündliche und degenerative Veränderungen der Schultergelenkkapsel verursachte, schmerzbedingte Einschränkung oder Aufhebung der Beweglichkeit der Schulter verstanden.

Bei einem Impingement-Syndrom der Schulter – auch Schulter-Syndrom oder Schulterengpasssyndrom genannt – liegt eine Einengung des sogenannten Subakromialraums, sprich des Raumes zwischen Schulterdach und Oberarmkopf, vor.

Symptome

Gelenkschmerzen in der Schulter können sowohl akut als auch chronisch auftreten und sich je nach Ursache und Ursprungsort auf unterschiedliche Art und Weise äußern. Fast immer gehen Schulterschmerzen dabei mit Bewegungseinschränkungen der Schulter einher. So haben Betroffene beispielsweise aufgrund der Schmerzen in der Schulter oft Schwierigkeiten, den Arm seitlich abzuspreizen und zu heben oder Überkopftätigkeiten auszuführen. Darüber hinaus sind auch ein Kraftverlust im Arm, Instabilitätsgefühle in der Schulter und Reibegeräusche im Schultergelenk möglich.

Die Schulter-Schmerzen können in den Oberarm bis zum Ellenbogen oder Unterarm sowie in die Hals- und Brustwirbelsäule ausstrahlen und sowohl unter Belastung als auch im Ruhezustand auftreten. Nachts treten die Schmerzen meistens beim Liegen auf der betroffenen Schulter auf, weshalb die Betroffenen oft nicht durchschlafen können.

Ursachendiagnose von Schulterschmerzen

Um die Ursache von Schmerzen in der Schulter diagnostizieren zu können, wird der behandelnde Arzt im ersten Schritt die Krankengeschichte des betroffenen Patienten erheben. Hierfür befragt er den Patienten im Rahmen eines Anamnesegespräches unter anderem zur Art und Dauer der Schulterschmerzen, zu eventuell vorangegangenen Schulterverletzungen sowie zu möglichen Risikofaktoren.

Im nächsten Schritt erfolgt eine körperliche Untersuchung, bei der der Arzt einige Schulterfunktionstests mit speziellen Untersuchungsgriffen durchführt und die Muskeln an Armen, Schultern und Nacken abtastet. Anschließend kommen oft bildgebende Diagnoseverfahren wie

  • der Ultraschall (Sonographie),
  • die Röntgenuntersuchung,
  • die Magnetresonanztomographie (MRT) oder
  • die Computertomographie (CT)

zum Einsatz. Mithilfe dieser diagnostischen Verfahren können die Sehnen und knöchernen Strukturen im Bereich der Schulter sowie das Schultergelenk genauer beurteilt werden.

Detailliertere Informationen zur klinischen Untersuchung der Schulter finden Sie hier.

Behandlung von Gelenkschmerzen in der Schulter

Die Behandlung von Schmerzen in der Schulter richtet sich nach deren Ursache. Grundsätzlich stehen dabei sowohl konservative, als auch operative Behandlungsmethoden zur Verfügung. Anfangs kommen in der Regel konservative Therapiemaßnahmen zum Einsatz, die oftmals schon eine Besserung der Schulterschmerzen erzielen.

Hierzu gehören folgende Maßnahmen:

  • medikamentöse Therapie (entzündungshemmend und schmerzlindernd)
  • die Krankengymnastik (Physiotherapie) zur Kräftigung der Schultermuskeln
  • Elektrotherapie
  • Kälte- oder Wärmetherapie
  • Massagen

 

Ellenbogen-Reha

 

Halten die Schmerzen in der Schulter trotz konservativer Therapie weiter an, kann eine Operation weiterhelfen. Bei dieser werden je nach Ursache der Schulterschmerzen

  • erkrankte Schleimbeutel oder entzündetes Gewebe entfernt,
  • Muskeln umgesetzt,
  • Sehnen eingepflanzt oder
  • Form und Stellung von Knochen korrigiert.

Zu den möglichen operativen Techniken gehören dabei sowohl minimal-invasive OP-Methoden wie die Arthroskopie (Gelenkspiegelung), als auch klassische offene OP-Verfahren. Die Implantation einer Schulterprothese kommt insbesondere dann infrage, wenn eine weit vorangeschrittene und anderweitig nicht mehr behandelnde Schulterarthrose für die Schmerzen in der Schulter verantwortlich ist.