Prothesenwechsel der Ellenbogenprothese


Was versteht man unter einem Prothesenwechsel der Ellenbogenprothese?

Als Prothesenwechsel der Ellenbogenprothese oder Revisions- bzw. Wechseloperation eines künstlichen Ellenbogengelenks wird der operative Austausch eines zuvor implantierten schadhaften oder gelockerten künstlichen Ellenbogengelenks gegen ein neues bezeichnet. Je nachdem, ob beide oder nur eine der Prothesenkomponenten schadhaft ist, können bei einer solchen Wechseloperation sowohl die Oberarmknochenkomponente als auch die Ellenkomponente der Ellenbogenprothese oder nur eine der beiden Prothesenkomponenten ausgetauscht werden. Häufig muss dabei ein zuvor ungekoppeltes künstliches Ellenbogengelenk, sprich ein Oberflächenersatz, gegen eine teil- oder vollgekoppelte Ellenbogenprothese ersetzt werden.

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Wann genau ein solcher Prothesenwechsel notwendig wird, richtet sich nach der Lebensdauer und Haltbarkeit der Ellenbogenprothese. Diese variiert zum Teil stark und hängt von verschiedenen Einflussfaktoren ab. Hierzu gehören unter anderem

  • das Gewicht
  • das Lebensalter
  • die körperliche Aktivität des Patienten
  • der Belastungsgrad der Ellenbogenprothese
  • die Qualität und Beschaffenheit der Knochen

in die die Ellenbogenprothese implantiert wurde. Die Lebensdauer einer Ellenbogenprothese ist dabei meist mit der einer Hüft-, Knie-, Schulter- und Sprunggelenkprothese vergleichbar und beträgt im Normalfall etwa 10 bis 15 Jahre.

Gründe für den Ellenbogenprothesen-Wechsel: Wann muss ein künstliches Ellenbogengelenk ausgetauscht werden?

Die Lockerung der Ellenbogenprothese, also das Lösen einzelner Prothesenkomponenten oder des gesamten künstlichen Ellenbogengelenks, stellt den Hauptgrund für die Durchführung einer Wechseloperation dar. Zu einer solchen Lockerung kommt es in den meisten Fällen erst nach etwa 10 bis 15 Jahren, wenn die Ellenbogenprothese das Ende ihrer Haltbarkeit und Lebensdauer erreicht hat und die ersten altersbedingte Abnutzungs- und Verschleißerscheinungen aufweist.

Team bespricht Prothesenwechsel

In seltenen Fällen ist es auch möglich, dass es bereits wenige Monate oder Jahre nach der Erstimplantation zu einer vorzeitigen Lockerung der Ellenbogenprothese kommt. Eine mögliche Ursache hierfür ist eine Infektion des künstlichen Ellenbogengelenks mit Bakterien oder anderen Erregern. Man spricht dann auch von einer septischen Lockerung des künstlichen Ellenbogengelenks.

Bei einer alters- und abnutzungsbedingten Lockerung – auch aseptische Lockerung genannt – treten typischerweise nach jahrelanger Beschwerdefreiheit wieder zunehmende Schmerzen und Bewegungseinschränkungen des Ellenbogengelenks auf. Und auch eine frühzeitige Lockerung äußert sich durch Schmerzen und Einschränkungen der Beweglichkeit. Treten diese Beschwerden auf, sollte mittels Röntgenuntersuchung, Kernspintomographie oder Computertomographie der Sitz der Ellenbogenprothese überprüft werden. Wird dabei eine Lockerung der Komponenten des künstlichen Ellenbogengelenks festgestellt, wird eine Wechseloperation notwendig.

Die Wechseloperation der Ellenbogenprothese: Vorgehen beim Prothesenwechsel der Ellenbogenprothese

Die Revisionsoperation der Ellenbogenprothese zielt darauf ab, die bestehenden Schmerzen zu beseitigen und die Beweglichkeit des Ellenbogengelenks wiederherzustellen. Es handelt sich dabei um einen anspruchsvollen und schwierigen Eingriff, der von einem erfahrenen Operateur durchgeführt werden sollte.

Der Zugang zum künstlichen Ellenbogengelenk erfolgt normalerweise über einen Hautschnitt auf der Rückseite des Oberarms entlang der alten Operationsnarbe. Nachdem das künstliche Ellenbogengelenk freigelegt wurde, entfernt der Operateur zunächst mit speziellen Werkzeugen die schadhaften Prothesenkomponenten. Anschließend bereitet er den verbleibenden Knochen mit speziellen Fräsen und Sägen für die neue Ellenbogenprothese vor, ehe er zunächst zur Überprüfung der Funktionalität und Stabilität eine Probeprothese einsetzt.

Im letzten Schritt wird schließlich die neue Ellenbogenprothese eingesetzt und verankert, der Hautschnitt schichtweise wieder verschlossen und ein steriler Wundverband sowie eine Oberarmgipsschiene zur Ruhigstellung des Arms angelegt.

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